Schumanns „Genoveva“ im Papiertheater

Robert Schumanns einzige Oper „Genoveva“ wird am Sonntag als Papiertheater in der Kleinen Hofstube von Schloss Osterstein aufgeführt. Das Werk entstand 1848 in Dresden, kam aber erst 1850 in Leipzig zur Uraufführung. Unmittelbar vor der Sommerpause erlebte die Oper nur noch drei Aufführungen, und wurde danach nicht wieder aufgenommen. Der Wagner-Freund Hermann Levi setzte sich mit Nachdruck für das Werk ein und erreichte ab den 1870er Jahren ein erneutes Interesse. Ein in der Leipziger Illustrierten Zeitung 1850 erschienenes Szenenbild der Uraufführung unter Schumanns Leitung gab den Anstoß zu dem ungewöhnlichen Projekt, Schumanns Oper ins Papiertheater zu verlagern. Die Papiertheater-Spezialistin Dr. Christina Siegfried hat eine etwa einstündige Kurzfassung des Werks (mit Musik aus der „Konserve“) erarbeitet und für ihre Bühnenbilder historische Vorlagen verwendet. Während Schumanns Oper bei heutigen Inszenierungen in der Regel aus moderner Perspektive betrachtet wird, bietet das speziell zum Zwickauer Schumann-Fest entstandene Projekt einmal Gelegenheit, eine historische Inszenierung zu erleben. Aufführungen finden um 16:00 und 19:30 Uhr statt.

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