Unerwarteter Fund bei Grabungen am Kornhaus

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Bei Grabungen am Kornhaus haben Archäologen einen unerwarteten Fund gemacht. Neben der ursprünglich gesuchten Tuchmacherbastei kam ein bisher unbekannter Wachturm ans Tageslicht. Das Landesamt für Archäologie informierte heute über die Arbeit der Experten in Zwickau.

Von oben (siehe Foto) erkennt man sehr gut die halbrunde Form der Tuchmacherbastei. Es handelt sich dabei um eine alte Wehranlage. Ihren Namen hat sie möglicherweise, weil die ortsansässigen Tuchmacher für den Erhalt und die Verteidigung dieser Bastei verantwortlich war.

Die große Frage für die Archäologen war nun: gibt es noch Überreste dieser alten Anlage. Vorsichtig wurde gebaggert und geschachtet – und eines Tages kamen Mauerstrukturen zu Tage: die Überreste der gesuchten Verteidigungsanlage.

Ein erfahrener Archäologe erkennt auf Grund der Bodenbeschaffenheit zum Beispiel auch, wo sich früher einmal Wasser befunden hat. Die verschiedenen Schichten mit Ablagerungen verschiedener Zeiten deuten darauf hin. Und hier gab es ja Wasser: außerhalb der Stadtmauer war Zwickau von einem Wassergraben umgeben. Und da gab es plötzlich eine Überraschung für die Wissenschaftler: Sie fanden einen Verteidigungsturm, der älter war als Die Tuchmacherbastei und das Kornhaus (im Foto die rechteckige Mauer hinten rechts). Es war ein quadratischer Wachturm.

Das Kornhaus wurde auf das Fundament dieses Turmes gebaut. Das merkt man daran, dass die Grundmauer des Turmes in das Kornhaus hineinreicht. Dieser Wehrturm soll freilich nicht wieder aufgebaut werden. Wohl aber die Tuchmacherbastei.

Derzeit sind die Archäologen damit beschäftigt, die Grundmauern der Tuchmacherbastei wissenschaftlich zu vermessen.

 

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