Ausstellung über den Jugendwerkhof Torgau

Noch bis zum 9. November ist in der Stadtbibliothek Meerane eine Sonderausstellung über den Jugendwerkhof Torgau zu sehen. In der Stadt an der Elbe befand sich von 1964 bis 1989 der einzige geschlossene Jugendwerkhof der DDR. Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sollten hier zu „vollwertigen Mitgliedern der sozialistischen Gesellschaft“ herangebildet werden. Die geschlossene Anstalt glich aber eher einem Gefängnis als einer Einrichtung der Jugendhilfe. Bei Widerstand und Ungehorsam wurden die Insassen mit teils drakonischen Mitteln bestraft. In den 25 Jahren seines Bestehens durchliefen über 4.000 Jugendliche die staatliche Umerziehung in Torgau. Sie hatten weder schwerwiegende Straftaten begangen noch gab es dafür eine richterliche Anordnung. Die häufigsten Einweisungsgründe waren Auflehnung gegen die Jugendhilfeorgane, Arbeitsbummelei oder wiederholtes Entweichen aus dem Heim.

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