Zwangsräumungen um 160 Prozent gestiegen

Immer mehr Menschen in Sachsen bekommen Räumungsklagen zugestellt. Das belegen die Antworten der Staatsregierung auf zwei Kleine Anfragen der GRÜNEN-Landtagsabgeordneten Gisela Kallenbach. Dramatisch zugenommen haben die Zwangsräumungen im Bereich des Amtsgerichts Zwickau. Hier gab es zwischen 2007 und 2013 eine Steigerung um 160 Prozent (von 95 auf 244). Sachsenweit hat sich die Zahl der Klagen von 2.512 auf 3.710 um fast 50 Prozent erhöht. „Ich befürchte, dass sich die Zahl der Zwangsräumungen weiter erhöht. Mit dem seit 1. Mai geltenden neue Mietrechtsgesetz befüchtet Kallenbach eine weitere Erhöhung. Damit seien Zwangsräumungen möglich, noch bevor ein Gericht in einer Räumungsklage das Urteil gesprochen habe, kritisiert die Abgeordnete. „Die Politik muss sich dem Thema endlich stellen. Wir brauchen bessere Aufklärung. Für Menschen in prekären Situationen können Sozialämter die Mietschulden übernehmen und eine Zwangsräumung verhindern. Darüber zu informieren ist sinnvoller, als die sozialen und finanziellen Folgen zunehmender Obdachlosigkeit zu tragen“, erklärt Kallenbach.

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