Vor 60 Jahren: Zwickau unter Wasser

Vor 60 Jahren, am 9./10. Juli 1954, trat die Mulde in Zwickau über die Ufer und überflutete die Innenstadt. Die Katastrophe übertraf alle Wassernöte, die die Stadt in ihrer Jahrhunderte langen Geschichte bis dahin heimgesucht hatten. Nach tagelangem, starken Dauerregen und wolkenbruchartigen Niederschlägen spitzte sich die Lage in der Nacht vom 9. zum 10. Juli dramatisch zu. Die Wassermassen drangen über den Ring in die Innenstadt, um bis zum Morgen sämtliche Straßen in Kanäle zu verwandeln. Auf dem Hauptmarkt stand das Wasser 2,10 m hoch. Auch die Bockwaer Senke und Teile der Nordvorstadt wurde überschwemmt. Der Kampf gegen die Fluten forderte zwei Todesopfer zu. Die Ausmaße der Schäden waren verheerend. 773 Grundstücke, davon 636 Wohnungen waren betroffen, ebenso 254 Geschäfte, 139 Gewerbebetriebe, zwei Kaufhäuser, vier Schulen und vier Kirchen. Viele Familien wurden obdachlos. Schwere Schäden gab es auch in der Industrie, der Landwirtschaft, dem Verkehrswesen, der Energie- und Wasserversorgung. Erst Monate später waren die Schäden des Jahrhunderthochwassers im Wesentlichen behoben.

– Quelle: Stadtarchiv Zwickau

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