Vor 20 Jahren: Zellenhaus von Schloss Osterstein abgerissen

Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte der Umbau von Schloss Osterstein zur Landesgefangenenanstalt. 1863 wurde ein zusätzliches Zellenhaus errichtet. Karl May, August Bebel und Rosa Luxemburg gehörten zu den prominenten Insassen. Mit Unterbrechungen war das Zuchthaus bis nach dem 2. Weltkrieg in Betrieb. Nach 1961 diente es als Archiv und Magazin. Der zunehmende Verfall der Schlossanlage in den Achtziger Jahren machte auch vor dem Zellenhaus nicht halt. Während das Schloss heute wieder in alter Schönheit erstrahlt, wurden die denkmalgeschützten Reste der ehemaligen Strafanstalt im Frühjahr 1997 abgerissen. Und so hat das Zwickauer Fernsehen damals darüber berichtet.

 

Wie so manch andere Seifenblase in den Neunzigern sind die hochfliegenden Träume von einem Multiplex-Kino auf dem Gelände des Zellenhauses schnell wieder geplatzt. Heute erinnert nichts – auch kein Giebel oder Mauerrest – mehr an die Geschichte von Schloss Osterstein als Strafanstalt. Wo sich einst das Zellenhaus befand, geht man heute einkaufen. Ansonsten wächst Gras über diesen Teil der Zwickauer Stadtgeschichte.

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