„Sportsfreund Lötzsch“ in Werdau
Die Radsportlegende Wolfgang Lötzsch steht am Donnerstag im Martin-Luther-King-Zentrum Werdau im Mittelpunkt. Anlässlich der Gründung eines Zwickauer Kinderradsportteams mit dem Namen des Sportlers wird um 19 Uhr die preisgekrönte Dokumentation „Sportsfreund Lötzsch“ gezeigt. Der Sportjournalist Thomas Purschke übernimmt die Einführung und moderiert die anschließende Diskussion. Wolfgang Lötzsch, 1952 in Chemnitz geboren, war das große Ausnahmetalent im Radsport der DDR. Er träumte von Siegen bei der Friedensfahrt und der Olympiade. Dann aber wendete sich das Blatt. Weil sein Cousin in den Westen floh, galt auch Lötzsch als verdächtig. Er wurde aus dem Sportclub Karl-Marx-Stadt entlassen und 1976 wegen „Staatsverleumdung“ zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Bis 1979 war er für Radrennen gesperrt. Doch Lötzsch ließ sich nicht unterkriegen. ln der Betriebssportgemeinschaft Motor Ascota trainierte er verbissen weiter – 17 Jahre Radfahren gegen einen eisigen Wind. Von Sieg zu Sieg, aber nie über die Grenzen der DDR hinaus. Sein Schicksal, in die Fänge der Staatssicherheit geraten zu sein, hat er bis heute nicht überwunden.