NGG zieht positive Mindestlohnbilanz

Wer im Landkreis Zwickau nur den gesetzlichen Mindestlohn erhält, verdient im Januar mehr Geld – und zwar 34 Cent pro Stunde. Für eine Vollzeitkraft bedeutet dies unter dem Strich weit über 50 Euro pro Monat. „Genau zwei Jahre gibt es den gesetzlichen Mindestlohn. Und jetzt ist er zum ersten Mal geklettert – auf 8,84 Euro“, sagt Thomas Lissner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG Dresden-Chemnitz ruft alle Mindestlohn-Beschäftigten zu einem „Januar-Lohn-Check“ auf. „Die tatsächlich geleisteten Stunden und das Geld müssen am Ende passen“, so Lissner. Der NGG-Gewerkschaftssekretär warnt zudem vor „Lohn-Tricksereien durch die Hintertür“: „Es ist eine beliebte Chef-Masche, die Menschen länger arbeiten zu lassen, Überstunden aber nicht zu bezahlen. Das ist illegal.“ Gerade Hotels, Pensionen, Restaurants und Gaststätten im Kreis Zwickau haben in der Mindestlohn-Phase mehr Personal eingestellt: Hier arbeiteten vor einem halben Jahr rund 2.880 Menschen mit einem sozialversicherungspflichtigen Job. Im Vergleich zu 2014 macht das ein Plus von knapp drei Prozent. Für Thomas Lissner ist beim Mindestlohn noch „deutlich Luft nach oben“. Der NGG-Sekretär spricht sich für eine rasche Anhebung des untersten Lohnsockels aus: „Wir müssen Richtung 10 Euro pro Stunde – und dann weiter. Da werden wir dranbleiben. Denn alles unter einem Stundenlohn von 11,50 Euro ist Niedriglohnbereich. Und der bedeutet später Altersarmut.“

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