NGG schlägt Alarm: Viele Bäcker leben von Mindestlohn
Dicke Luft in den Backstuben: Wenn es ums Brötchenverdienen geht, schneiden die Bäcker im Landkreis Zwickau schlecht ab, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. „Viele der rund 1.090 Bäckerei-Beschäftigten werden mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro abgespeist. Wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber. Der Lohn-Geiz im Bäckerhandwerk ist extrem, dreist und unverschämt“, sagt Thomas Lissner. Der Gewerkschaftssekretär der NGG Dresden-Chemnitz wirft der Innung vor, Bäckereien bewusst zu „Armutslohn-Betrieben“ zu machen. Der Unmut in vielen Bäckereien wachse. „Viele Bäckergesellen im Landkreis Zwickau haben die Faust in der Tasche. Dass ausgerechnet die, die das Brot verkaufen, oftmals ohne staatliche Unterstützung gar nicht leben können, ist ein Skandal“, so Lissner. Der NGG-Gewerkschaftssekretär fordert die Bäckermeister auf, Druck zu machen und den Landesinnungsverband Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen dazu zu bewegen einen Lohntarifvertrag abzuschließen. „Der Stundenlohn muss deutlich steigen – auf zwei Stellen vorm Komma.“