„Johannes-Passion“ am Karfreitag im Dom St. Marien

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Das Karfreitagskonzert im Zwickauer Dom St. Marien ist in diesem Jahr die Aufführung der „Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach. Unter der Leitung von Domkantor Henk Galenkamp musizieren ab 17 Uhr das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau, der Domchor und die Solisten Gertrud Günther (Sopran), Constanze Hirsch (Alt), Nico Eckert (Tenor, Evangelist), Andreas Heinze (Bass, Christus) und Mathis Koch, Bass, Arien) sowie Thomas Synofzik (Continuo). Die Johannes-Passion (BWV 245) ist neben der Matthäus-Passion die einzige vollständig erhaltene authentische Passion des großen Thomas-Kantors. Sie ergänzt die Leidensgeschichte Jesu nach dem Johannes-Evangelium durch Choräle und frei hinzugedichtete Texte und gestaltet diese musikalisch in einer Besetzung für vierstimmigen Chor, Gesangssolisten und Orchester. Die Johannes-Passion ist nicht nur kürzer als Bachs Matthäus-Passion, sondern auch dramatischer. Das knapp zwei Stunden dauernde Werk wird heute meist als Konzertmusik aufgeführt, hat seinen ursprünglichen Platz jedoch im Gottesdienst und wurde am Karfreitag, dem 7. April 1724, in der Leipziger Nikolaikirche uraufgeführt. Vermutlich komponierte Bach das ganze Werk in nur sechs Wochen. In diesem Werk finden die erschütternden Vorgänge des Verrats und der Gefangennahme Jesu Christi, der Verurteilung bis zur Kreuzigung musikalisch einen ergreifenden Niederschlag. Gleichzeitig aber strahlen Chorsätze, Choräle und Arien eine ungebrochene Zuversicht über den Tod hinaus aus und erreichen die Menschen in ihrem Schmerz, trösten sie aber auch und rütteln sie auf. Der Schluss entlässt die Zuhörer nach tiefer Erschütterung mit einem Ausbruch von Freude und Hoffnung in die Osterfeiertage.

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