Ehrung für Opfer des Nationalsozialismus

Elke JacobAm 27. Januar wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Auch in Zwickau finden sich alljährlich Menschen an wechselnden Orten zusammen, um zu erfahren, welche Gräuel hier geschehen sind. 2016 findet die Veranstaltung am Hermann-Gocht-Haus in Weißenborn statt, welches heute Heimat für pflegebedürftige gehörlose Menschen ist. 1940 trug das Haus den Namen „Sächsisches kirchliches Taubstummenheim“, damals protestierte Heimleiter Hermann Gocht vehement gegen den Abtransport von fünf Bewohnern im Rahmen der T4-Aktion der Nazis (Euthanasie) und erreichte damit, dass die Bewohner nach wenigen Tagen aus der Zwischenanstalt zurück nach Zwickau gebracht wurden. Beginn des Gedenkens ist am Mittwoch, 16 Uhr. Als Hauptreferent spricht Dr. Roland Jacob. Er hat zum Schicksal seiner Schwester geforscht. Am 23. Mai 1944 wurde die knapp zwei Jahre alte Elke Jacob (Foto) aus Zwickau ins Landeskrankenhaus Stadtroda gebracht. Die Eltern glaubten, die Ärzte und Pfleger der Heilanstalt könnten sich besser um ihre behinderte Tochter kümmern. 31 Tage später war das Mädchen tot. Sie wurde ein Opfer der Kindereuthanasie.

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