Der „Wandervogel“ im Zwickauer Raum

wandervogelausstellungIm Werdauer Verwaltungszentrum des Landratsamtes, Königswalder Str. 18, wurde am Dienstag eine Sonderausstellung eröffnet, die sich mit der bürgerlich deutschen Jugendbewegung, speziell mit Gruppen des „Wandervogels“ im Zwickauer Raum beschäftigt.

Es war schon eine kleine Sensation, als sich das Straßenbild in manch kaiserlicher Ortschaft belebte. Junge Leute, barfuss oder in Reformsandalen, in weiten wehenden Kleidern und Knickerbockern sorgten für Aufsehen. Es waren Jugendbewegte der verschiedensten Bünde – Wandervögel, Fahrende Gesellen oder Pfadfinder. Mit Klampfe und Hordenpott, dem unentbehrlichen Kochtopf, zogen sie durch die Wälder und Wiesen. Man übernachtete im Freien oder beim Bauern.

1906 gründete sich die erste Zwickauer Wandervogel Ortsgruppe. Eingebettet in zeitgenössische lebensreformerische Strömungen suchten auch die Wandervögel ein „Zurück zur Natur“. Alte deutsche Volkstraditionen – Volkstanz, Volkslied und ebenso das Puppenspiel – wurden wiederbelebt. Auch die bekannte „Hohnsteiner Puppenbühne“ hatte ihre Wurzeln in der Jugendbewegung. Gottfried Rossner – ein Zwickauer Wandervogel war einige Jahre Spieler an dieser Bühne.

Konzipiert und erarbeitet wurde die Ausstellung von der Chemnitzer Kultur- und Kunstwissenschaftlerin Susann Gramm. In Zusammenarbeit mit dem Museum der Burg Schönfels entstand 2009 eine Ausstellung, die jetzt auf „Wanderschaft“ gehen kann und in Werdau bis 30. November zu sehen ist.

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