Autodieb fährt nach Verfolgungsfahrt auf Polizeifahrzeug auf, flüchtet zu Fuß und wird schließlich gestellt – vorläufige Festnahme

Am vergangenen Montagmorgen ereignete sich auf der BAB 4 eine Verfolgungsfahrt, die mit einem Unfall endete. Der flüchtige Tatverdächtige konnte anschließend gestellt werden.

Kurz vor 07:00 Uhr wurden Polizeibeamte des Autobahnpolizeireviers um Amtshilfe der Thüringer Autobahnpolizei gebeten, welche auf der BAB 4 in Richtung Chemnitz einen Autofahrer verfolgten. Der Mann war mit einem Mercedes Sprinter unterwegs, den er in der Nacht zum Montag in der Nähe von Fulda (Hessen) gestohlen hatte. Das gestohlene Fahrzeug konnte mittels GPS in Thüringen geortet werden, woraufhin hessische Polizeibeamte die Polizei Thüringen verständigten.

Circa drei Kilometer vor der Anschlussstelle Wüstenbrand gelang es thüringischen Polizisten gegen 07:20 Uhr, den Flüchtenden mit drei Fahrzeugen einzukreisen – mit dem Ziel, ihn anzuhalten. Der Mann gab jedoch Gas und sprang aus dem fahrenden Fahrzeug. In der Folge stieß der Transporter gegen den davor befindlichen Funkstreifenwagen (Audi) und kippte anschließend zur Seite. Durch den Aufprall wurde der Fahrer des Funkstreifenwagens leicht verletzt. Der 23-jährige, thüringische Polizeibeamte ist aktuell nicht dienstfähig.

Der mutmaßliche Fahrzeugdieb flüchtete zu Fuß in ein angrenzendes Maisfeld. Ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz und konnte den Mann kurze Zeit später im Maisfeld orten. Sächsische Polizeibeamte stellten den 24-jährigen Polen daraufhin und nahmen ihn vorläufig fest. Da er sich bei dem Unfall ebenfalls leicht verletzt hatte, brachten sie ihn zur Untersuchung in ein Krankenhaus. Dort wurde auch eine Blutentnahme durchgeführt, da ein DrugWipe-Test bei ihm positiv auf Amphetamine reagiert hatte. Anschließend wurde der 24-Jährige zunächst ins Polizeirevier Glauchau und anschließend in die JVA gebracht. Am Dienstag soll er einem Haftrichter vorgeführt werden.

Die sächsischen Polizisten erstatteten Anzeigen wegen diverser Delikte: gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Gefährdung des Straßenverkehrs, verbotenes Kraftfahrzeugrennen, Unfallflucht und fahrlässige Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall. Die hessische Polizei ermittelt gegen den 24-jährigen, einschlägig vorbestraften Tatverdächtigen außerdem wegen schweren Bandendiebstahls.

Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden wurde auf circa 35.000 Euro geschätzt. Sowohl das Polizeifahrzeug als auch der entwendete Mercedes waren nicht mehr fahrbereit und wurden abgeschleppt. Zudem kam die Feuerwehr zum Einsatz, um auslaufende Betriebsmittel zu beseitigen. Die Autobahn war zwischen den Anschlussstellen Hohenstein-Ernstthal und Wüstenbrand bis circa 9:40 Uhr voll gesperrt.

Im Einsatz waren insgesamt circa 30 Polizeibeamte der thüringischen und sächsischen Polizei sowie der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Chemnitz, bestehend aus Beamten der Landes- und Bundespolizei. Zudem waren 15 Kameraden der Feuerwehr an der Unfallstelle im Einsatz.

About Post Author