300.000 Pkw in Sachsen könnten E10 nicht vertragen

spritAm 1. Februar soll in Deutschland das neue Ökobenzin E10 eingeführt werden. Bisher veröffentlichte Meldungen, wonach rund zehn Prozent der zugelassenen Pkw Super E10 nicht vertragen, stimmt laut Verbraucherzentrale Sachsen für den Freistaat offensichtlich nicht. Die Zulassungszahlen seien seit 2006 rückläufig. Die Sachsen fahren häufig ihr altes Auto weiter, und damit steigt zwangsläufig der Anteil älterer Fahrzeuge. Grobe Schätzungen der Verbraucherzentrale Sachsen ergaben, dass die Zahl der Pkw mit Zulassungsjahr 1999 und früher bei 280.000 bis 300.000 liegt, was rund 20 Prozent der insgesamt in Sachsen zugelassenen Pkw mit Ottomotoren entspricht. Und solche mindestens 10 Jahre alten Pkw würden E10 nicht schadlos überstehen.
  
„Super E10 ist ein Kraftstoff mit der Oktanzahl 95, dem zehn Prozent des Agrokraftstoffes Ethanol zugemischt wurden“, informiert Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. „Dies soll ein Beitrag zum Klimaschutz sein, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Jedoch führt der geringere Energieinhalt dieses Kraftstoffes bei gleicher Fahrleistung zu einem höheren Verbrauch, so dass die CO2-Reduzierung dadurch wieder hinfällig werden könnte.“
 
Ob die Klimabilanz bei Agrokraftstoffen, wie dem E10 grundsätzlich deutlich besser ist als bei der Verbrennung fossiler Kraftstoffe, ist allerdings umstritten. In Zukunft gehe es eher darum, dass diese Kraftstoffe umwelt- und sozialverträglich produziert werden.
 
Fazit: Auch wenn das eigene Auto E10 vertragen sollte, würden die Verbraucher nicht automatisch zu E10 greifen. Es biete aktuell keine eindeutigen Klimaschutz-Vorteile. Ob es sich finanziell lohnt, werde die Zukunft zeigen.

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