Schwarzarbeit und Lohn-Prellerei im Bau weiter auf dem Vormarsch

Baufirmen im Landkreis Zwickau und im Vogtlandkreis sollen häufiger Besuch vom Zoll bekommen. Dies fordert die IG Bauen-Agrar-Umwelt mit Blick auf neue Zahlen des Bundesfinanzministeriums. Danach kontrollierten Beamte im Bereich des zuständigen Hauptzollamts Erfurt im vergangenen Jahr insgesamt 829 Bauunternehmen – das sind rund 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Hierbei leiteten die Zöllner 133 Ermittlungsverfahren wegen nicht gezahlter Mindestlöhne ein. Der Schaden wegen hinterzogenen Steuern und Sozialabgaben belief sich auf rund 27,43 Millionen Euro. Die IG BAU Südwestsachsen nennt die Zahlen „alarmierend“. Der Anteil schwarzer Schafe in der Baubranche sei nach wie vor sehr hoch. „Selbst dabei ist noch von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Viele Dumping-Firmen gehen nicht ins Netz des Zolls, weil die Beamten mit den Kontrollen überhaupt nicht hinterherkommen“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Andreas Herrmann. Angesichts des aktuellen Bau-Booms sei davon auszugehen, dass auch die illegaleBeschäftigung stark zugenommen habe. „Das Ausmaß krimineller Machenschaften in der Branche ist enorm. Deshalb müssen die Behörden noch viel stärker kontrollieren“, so Herrmann. Hierfür benötige der Zoll jedoch deutlich mehr Personal. Die IG BAU fordert bundesweit mindestens 10.000 Beamte bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Zuletzt waren lediglich gut 6.400 Planstellen besetzt.

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