Ost-West-Lohnmauer in der Gebäudereinigung fällt

Die 3.810 Reinigungskräfte im Landkreis Zwickau und im Vogtlandkreis verdienen bald dasselbe wie ihre Kollegen im Westen. Wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt Südwestsachsen mitteilt, gilt in der Gebäudereinigung ab sofort ein Mindestlohn von 9,55 Euro pro Stunde – ein Plus von 5,5 Prozent. 2020 schließt sich die Lohnlücke zwischen alten und neuen Bundesländern dann ganz. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft spricht von einem „Durchbruch“. Mehrfach hätten die Tarifverhandlungen wegen der Ost-West-Anpassung kurz vor dem Scheitern gestanden. „30 Jahre nach der Wende fällt nun endlich auch das letzte Stück der Lohnmauer“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Andreas Herrmann. „Wer Büros, Schulen und Krankenhäuser putzt, der macht überall die gleiche Arbeit. Das spiegelt sich künftig auch auf dem Lohnzettel wieder.“ Alle 63 Reinigungsfirmen im Kreis Zwickau sowie die 47 Unternehmen im Vogtlandkreis müssten das Plus nun zahlen. Eine Reinigungskraft, die Vollzeit arbeitet, hat durch die aktuelle Erhöhung am Monatsende 87 Euro mehr im Portemonnaie. Gewerkschafter Herrmann rät den Beschäftigten die nächste Abrechnung zu prüfen. Auch Minijobber hätten Anspruch darauf. Rat gibt es u.a. in den IG BAU-Büros in Chemnitz (Telefon: 03 71 – 3 69 44-0) und Zwickau (Telefon: 03 75 – 2 70 09 27).

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