4630 Metaller auf der Straße

Seit Beginn der Warnstreiks legten in Berlin, Brandenburg und Sachsen insgesamt 13.440 Beschäftigte in bis zu zweieinhalbstündigen Warnstreikaktionen ihre Arbeit nieder. Heute waren es 4630 Beschäftigte in 11 Unternehmen in Berlin und Sachsen. Die Beschäftigten verleihen damit den Forderungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mehr Nachdruck. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate und Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West an. Schwerpunkt am Freitag war Sachsen: 4075 Beschäftigte bei Volkswagen, Volkswagen Bildungszentrum, Schnellecke Logistics, SAS und Radsysteme Mosel in Zwickau legten am Vormittag die Arbeit nieder. In Chemnitz waren in zwei Betrieben 105 Beschäftigte im Warnstreik. In Leipzig waren 100 Beschäftigte aus zwei Betrieben an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt legten in Sachsen 4280 Beschäftigte aus 9 Betrieben zeitweise die Arbeit nieder. „Industrielle Produktion bedeutet heute, dass die Maschinen rund um die Uhr laufen. Menschen brauchen aber einen anderen Arbeitsrhythmus“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Mehr als die Hälfte unserer Kolleginnen und Kollegen arbeiten in unserem Bezirk in Schichtarbeit. Im extremsten Fall in Drei-Schicht-Systemen und in der rollenden Woche mit nur einem freien Wochenende pro Monat. Das führt zu individuellen Wochenarbeitszeiten, die weit über den im Tarifvertrag festgelegten 38 Stunden liegen. Die Beschäftigten gehen flexibel auf die Bedarfe der Unternehmen ein. Aber auch sie brauchen flexible Lösungen, um die Belastungen auszuhalten. Jetzt geht es darum, dass die Arbeitgeber für ihre Beschäftigten Verantwortung übernehmen und in den Verhandlungen auf uns zukommen.“

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